Kinder pflanzen eine Kirsche zum Geburtstag des Jägervereins

Seit 90 Jahren besteht der Verein, die Kinder des Waldkindergartens durften deshalb einen Baum im Wald pflanzen.

Die Kinder des Waldkindergartens halfen den Jägern und Förstern bei der Baumpflanzung. Foto: Sigismund von Dobschütz

Anlässlich seines 90-jährigen Bestehens ließ der Jägerverein Bad Kissingen jetzt vom Waldkindergarten eine junge Wildkirsche am Pfad der Baumgiganten im Staatsforst Klaushöhe pflanzen. Die Jubiläumsfeier soll erst am 3. November in Münnerstadt im Rahmen der Hubertusmesse nachgeholt werden.

Neun Jahrzehnte als Verein zu bestehen, sei in heutiger Zeit nicht immer leicht, meinte Vereinsvorsitzender Helmut Fischer. Umso wichtiger sei es, als Jägerverein mit dieser Baumpflanzung - der ersten in der Geschichte des Vereins - der Nachwelt ein Zeichen zu setzen und mit diesem Symbol die Liebe zur Natur an künftige Generationen weiterzugeben. Der Jägerverein, meinte Fischer weiter, fühle sich als einer der ältesten Naturschutzvereine dem Wald verpflichtet.

"Symbol des Lebens"

Schirmherr Sandro Kirchner (CSU), selbst ein engagierter Jäger und Förster, nannte die Wildkirsche ein "Symbol des Lebens": Ihre weißen Blüten bieten den Bienen süßen Nektar, die dunklen Früchte den Vögeln schmackhafte Nahrung. Der Baum sei zugleich Sinnbild für heimatliche Verwurzelung und stetiges Wachstum. Bis zu hundert Jahre alt und 25 Meter hoch könne die Wildkirsche werden, ergänzte Forstbetriebsleiter Wolfram Zeller. Allerdings würden die Bäume in den meisten Fällen schon nach fünf oder sechs Jahrzehnten abgeholzt und für den Möbelbau genutzt, sobald der Stamm einen Durchmesser von etwa 60 Zentimetern erreicht hat. Denn das rötliche Holz lasse sich gut verarbeiten, berichtete Zeller, weshalb viele Antiquitäten aus Kirschholz gefertigt seien.

Dieses Wissen um die Wildkirsche war für die elf Kinder des Bad Kissinger Waldkindergartens im Moment der Baumpflanzung absolut nebensächlich. Sie freuten sich, endlich mit ihren Schaufeln den matschigen Erdhaufen in das von Waldarbeitern ausgehobene Loch mit dem sechs Jahre jungen und nur drei Meter hohen Bäumchen schaufeln und mit zusätzlichem Wasser kräftig begießen zu dürfen. Anschließend traten sie mit ihren Gummistiefeln den Matsch noch ordentlich fest. Nach getaner Arbeit sangen alle unter Leitung ihrer Leiterin Vera Wilm ein an den Vortagen einstudiertes Lied und legten an den Fuß der zarten Wildkirsche ihre bunt bemalten Wunschsteine: Jedes Kind hatte seinen Stein mit einem persönlichen Wunsch für Wachstum und kräftiges Gedeihen beschriftet.

(Quelle Artikel von: Sigismund von Dobschütz Veröffentlicht von: Saale-Zeitung)

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